Die verborgene Schattenseite des Abtreibungsverbots in Georgia
Ein tragischer Fall
Die 28-jährige Arzthelferin Amber Nicole Thurman aus Georgia lebte erst wenige Wochen nach dem Inkrafttreten des Abtreibungsverbots in ihrem Bundesstaat, als sie plötzlich und unerwartet starb. Ein Untersuchungsbericht von ProPublica deckte später auf, dass ihr Tod aufgrund der verspäteten Behandlung und des strikten Abtreibungsverbots in Georgia verursacht wurde.
Die Krankheit und der Tod
Thurman war seit zwei Jahren Mutter eines sechsjährigen Sohnes und hatte gerade ein neues Maß an Stabilität für sich und ihren Sohn erreicht, als sie entdeckte, dass sie mit Zwillingen schwanger war. Da ihre Schwangerschaft die Schwangerschaftsgrenze in Georgia überschritten hatte, unternahm sie einen Roadtrip nach North Carolina, wo sie Abtreibungspillen besorgte. Im Fall von Thurman kam es zu Komplikationen durch Abtreibungspillen, die zu einer nicht vollständigen Entfernung des Schwangerschaftsgewebes aus ihrer Gebärmutter führten. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht, nachdem sie Blut erbrochen und ohnmächtig geworden war.
Das Abtreibungsverbot
Georgia erzwingt ein striktes Abtreibungsverbot gemäß House Bill 481, auch bekannt als "Heartbeat Bill". Dieses Gesetz verbietet die meisten Abtreibungen nach etwa der sechsten Schwangerschaftswoche, wenn bei einem Embryo typischerweise eine Herzaktivität festgestellt werden kann. Das Gesetz hat Ausnahmen für Fälle von Vergewaltigung, Inzest oder wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist, aber Kriterien, die nicht in der Wissenschaft verwurzelt sind und die schnelllebige Realität medizinischer Notfälle außer Acht lassen.
Die Konsequenzen
Thurmans Tod hätte durch eine D&C, einen einfachen 15-minütigen Eingriff zur Entleerung des Gebärmutterinhalts, verhindert werden können. Aber das Abtreibungsverbot in Georgia machte die Durchführung einer D&C illegal, es sei denn, es handelte sich um eine "spontane" oder "natürlich auftretende" Fehlgeburt. Da Thurman Abtreibungspillen eingenommen hatte, galt die Behandlung ihrer Fehlgeburt als illegal. Sie litt 20 Stunden lang in einem Krankenhausbett und entwickelte eine Sepsis und Organversagen. Als die Ärzte sie schließlich behandelten, war es zu spät.
Die Folgen
Das Abtreibungsverbot in Georgia hat nicht nur zu einer Verletzung der menschlichen Würde, sondern auch zu einer Verschlechterung der mütterlichen Gesundheit und zum Tod von Frauen wie Amber Nicole Thurman geführt. Der Staat hat eine der höchsten Müttersterblichkeitsraten des Landes und schwarze Frauen sterben dreimal häufiger an schwangerschaftsbedingten Komplikationen als weiße Frauen.
Ein Ruf nach Veränderung
Der Tod von Amber Nicole Thurman ist ein tragischer Fall, der auf die Notwendigkeit von Veränderungen in den Abtreibungsbestimmungen in Georgia aufmerksam macht. Wir müssen uns für die Rechte von Frauen wie Thurman einsetzen und die Abtreibungsbestimmungen ändern, um sicherzustellen, dass Frauen wie Thurman nicht in Zukunft an einem Abtreibungsverbot sterben.